Höchster absoluter Energieverbrauch, zu langsam bei der Reduktion des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemission, durchschnittlich beim Anteil erneuerbarer Energie, Aufholbedarf beim Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung trotz absolut höchster Windstromproduktion

Die Klimabilanz der Bundesländer der Österreichischen Energieagentur (AEA) weist Wien als Schlusslicht in Hinblick auf Stromimporte und den Anteil fossiler Energieträger aus. Dafür konnte Wien den Endenergieverbrauch im Vergleich zu 2005 als einziges Bundesland neben Salzburg (-9%) um -6% senken. „Um die Energiewende in Österreich erfolgreich umsetzen zu können, müssen nun alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Zielpfad ausrichten!“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), die wichtige Rolle der Bundesländer in der Energiewende und setzt fort: „Das EAG auf Bundesebene bleibt wirkungslos, wenn nicht auch die Bundesländer auf Klimaschutz- und Energiewendekurs kommen.“

Bei der Klimabilanz der Bundesländer der Österreichischen Energieagentur (AEA) liegt Niederösterreich beim Klimaschutz weitestgehend im Mittelfeld: Der Anteil an fossiler Energie bei der Stromerzeugung ist mit 24% im österreichischen negativen Spitzenfeld, der Endenergieverbrauch ist seit 2005 anstatt zu sinken um 6% angestiegen. Bei der Reduktion der Treibhausgase liegt Niederösterreich mit -11% knapp über dem österreichweiten Durchschnitt. Die Potenziale für Windkraft und Photovoltaik sind in Niederösterreich österreichweit am größten. „Um die Energiewende in Österreich erfolgreich umsetzen zu können, muss Niederösterreich wichtige Nachbesserungsarbeiten an den Klimazielen vornehmen, die Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien verbessern und entsprechend Flächen dafür ausweisen. Nun müssen alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Zielpfad ausrichten!“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), die wichtige Rolle der Bundesländer in der Energiewende und setzt fort: „Das EAG auf Bundesebene bleibt wirkungslos, wenn nicht auch die Bundesländer auf Klimaschutz- und Energiewendekurs kommen.“

Treibhausgasemissionen seit 1990 auf gleichem Niveau
Die Treibhausgase in Niederösterreich sind in den letzten 30 Jahren mit -1% kaum gesunken. Das Jahr 2005 war jenes Jahr mit den höchsten Treibhausgasemissionen überhaupt. Seit 2005 sinken die Treibhausgasemissionen zwar wieder, liegen aber mit einem Rückgang von -11% gegenüber 2005 nur knapp über dem österreichweiten Durchschnitt (-9%). Gemeinsam mit Oberösterreich und der Steiermark ist Niederösterreich für zwei Drittel aller Emissionen in Österreich verantwortlich (82,3 Mio. t CO2). Um bis 2040 den Treibhausgasausstoß beendet zu haben, muss dieser in Niederösterreich aber radikal abnehmen. Dafür ist eine Treibhausgasreduktion pro Jahr, die mehr als doppelt so hoch ist wie jene in den letzten 12 Jahren zusammen, nötig.

Endenergieverbrauch seit 1990 um 50% gestiegen -Trendumkehr dringend erforderlich
Beim Endenergieverbrauch hat Niederösterreich mit 70,5 TWh (23%) im Bundesländer-Vergleich den höchsten absoluten Endenergieverbrauch, anteilsmäßig liegt das Bundesland jedoch im Mittelfeld. In den letzten 30 Jahren ist dieser mit +61% in keinem Bundesland so stark angestiegen wie in Niederösterreich. Damit die Energiewende gelingen kann, sollte in den nächsten 20 Jahren der Energieverbrauch halbiert werden. Hier braucht es eine regelrechte Trendumkehr der Entwicklung und eine Reduktion des Energieverbrauchs von -2,5% pro Jahr.

Höchste Erneuerbaren-Potenziale Österreichs müssen genutzt werden
Der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch ist mit 34% nur auf dem Niveau wie der österreichische Durchschnitt (33%) und weist lediglich einen erneuerbaren Anteil von 87% beim Stromverbrauch auf. Mit einem fossilen Anteil der Stromerzeugung von 24% ist Niederösterreich hier im negativen Spitzenfeld. Um die Energiewende bis 2040 aber schaffen zu können, müssen jene erneuerbaren Potenziale, die vorhanden sind, verstärkt genutzt werden. Die größten Potenziale liegen hier bei der Windkraft und der Photovoltaik. In Niederösterreich steht zwar die Hälfte aller österreichischen Windräder, aber auch das technisch nutzbare Potential ist in Niederösterreich zwei bis drei Mal größer als im Burgenland oder der Steiermark. „Hier bedarf es einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen und einer weiteren Ausweisung von Flächen für einen raschen Ausbau“, fordert Prechtl-Grundnig.

Klimabilanz der Bundesländer
Der erste Teil der Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus.
Die Analyse der Zielsetzungen und Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wird am 8. April vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und der Österreichischen Energie Agentur präsentiert.

Rückfragehinweis
Martina Prechtl-Grundnig
Geschäftsführerin EEÖ
Tel.: +43 (0)1 25 32 113 | +43 (0) 664 146 53 33
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