Definition und technik

Die Bewegungsenergie (kinetische Energie) der Luftströmung ist eine indirekte Form der Sonnenenergie und kann in Windkraftanlagen (auch Windkonverter genannt) zur Stromerzeugung und zum Antrieb von Maschinen genutzt werden. Dabei wird ein Rotor durch die Luftströmung in Drehung versetzt, der wiederum mittels Drehachse einen Stromgenerator antreibt.  

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geschichte

Erste Anfänge der Windkraftnutzung gehen auf einfache Windmühlen im arabischen Raum zurück. Über die Jahrhunderte etablierte sich die Windenergie auf breiter Ebene, da sie zum Mahlen herangezogen wurde.

Die moderne Windkraftnutzung für die Stromerzeugung beginnt knapp vor 1900 in Dänemark. Durch die windkraftbetriebenen E-Werke fand in Dänemark als einzigem Land der Erde die Elektrifizierung in ländlichen Gebieten gleichzeitig mit der in den Städten statt. Der eigentliche Startschuss der Windenergie erfolgte jedoch erst nach der ersten Energiekrise 1973/74. Der Durchbruch für die Windkrafttechnologie wurde 1985 durch Steuerabschreibungs-Regelungen in Kalifornien eingeleitet.

Das dritte Land, das aus der Geschichte der neuen Windkraft nicht wegzudenken ist: Deutschland. Dort trat 1991 das sogenannte Stromeinspeisungsgesetz in Kraft, das Windenergieanlagenbetreibern einen wirtschaftlichen Einspeisetarif sicherte.

 
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Windenergie Heute

Treibende Kräfte des heutigen Windkraft-Booms sind - neben der EU selbst - vor allem zwei Länder: China und die USA. 2015 hat China Windkraftanlagen mit der gewaltigen Leistung von 19.500 MW neu gebaut. Um einen Vergleich zu haben: Damit hat China in nur einem Jahr so viel Windstrom-Kapazität neu geschaffen, wie Italien, Portugal, Belgien und Österreich zusammen in ihrer gesamten Windgeschichte bisher in Summe installiert haben. Vom Anbeginn leistet Europa Pionierarbeit für die Nutzung der Windkraft: Fast die Hälfte der weltweiten Windkraftleistung ist heute in Europa zu Hause.

Österreich

Auch in Österreich weckte die Energiekrise das Interesse an erneuerbaren Energien im Allgemeinen und an der Windenergie. Lange Zeit wurde angenommen, dass das österreichische Windpotenzial für eine Nutzung durch Windkraftanlagen unzureichend sei. Erst eigene Messungen von Windenergieliebhabern Ende der 80er-Jahre zeigten gute Windverhältnisse.

1994 kam es zu einer ersten Förderregelung für Windkraft, in deren Folge im Marchfeld die erste größere Windkraftanlage Österreichs mit einer Leistung von 150 kW errichtet wurde. Viele Standorte in Ost-Österreich, speziell im Burgenland, können selbst mit Gebieten 15 km hinter dänischen und deutschen Küsten konkurrieren. Die österreichische Bundesregierung hat sich das Ziel „100% erneuerbare Stromversorgung bis 2030“ gesetzt. Die Windkraft wird dabei eine wesentliche Rolle spielen. Bis zum Jahr 2022 könnte die Windkraft bereits 19 % des Strombedarfs decken. Wenn bis zum Jahr 2030 rund 120 Windkraftanlagen pro Jahr errichtet werden, kann der Windstrom 26 % des österreichischen Strombedarfs decken.