Treibhausgasanstieg so hoch wie in keinem andern Bundesland, Energieverbrauchsanstieg ebenfalls im negativen Spitzenfeld, trotz starkem Windkraftausbau muss Ausbau der erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben werden

Die Klimabilanz der Bundesländer der Österreichischen Energieagentur (AEA) zeigt ein ernüchterndes Ergebnis für das Burgenland: Trotz des hohen Anteils und starken Zuwachses erneuerbarer Energie ist der Treibhausgasausstoß prozentuell in keinem Bundesland stärker angestiegen als im Burgenland. Auch beim Anstieg des Endenergieverbrauchs ist das Burgenland prozentuell bei den negativen Spitzenreitern. „Das Burgenland ist nun am Zug, die richtigen Schritte für Klimaschutzmaßnahmen zu setzen und die Rahmenbedingungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien neu aufzusetzen. Nun müssen alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Zielpfad ausrichten!“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), die wichtige Rolle der Bundesländer in der Energiewende und setzt fort: „Das EAG auf Bundesebene bleibt wirkungslos, wenn nicht auch die Bundesländer auf Klimaschutz- und Energiewendekurs kommen.“

Treibhausgasemissionen seit 1990 um 19% angestiegen
Die Treibhausgase im Burgenland sind in den letzten 30 Jahren mit +19% so stark prozentuell angestiegen, wie in keinem anderen Bundesland. Das Jahr 2005 war jenes Jahr mit den höchsten Treibhausgasemissionen überhaupt. Seit 2005 sinken die Emissionen zwar wieder, sie liegen mit einem Rückgang von -7% gegenüber 2005 aber unter dem österreichweiten Durchschnitt (-9%). Um bis 2040 den Treibhausgasausstoß beendet zu haben, reicht dieser Trend aber bei weitem nicht aus. Dafür müsste die Treibhausgasreduktion pro Jahr so hoch sein, wie in den vergangenen 12 Jahren zusammen.

Endenergieverbrauch seit 1990 um 56% gestiegen - Trendumkehr dringend nötig
Der Endenergieverbrauch ist im Burgenland mit 9,7 TWh (3%) zwar absolut so nieder wie in keinem anderen Bundesland, in den letzten 30 Jahren ist dieser aber um +56% angestiegen. Nur in Niederösterreich und Oberösterreich ist dieser noch stärker prozentuell angestiegen. Damit die Energiewende gelingen kann, sollte in den nächsten 20 Jahren der Energieverbrauch halbiert werden. Hier braucht es eine regelrechte Trendumkehr der Entwicklung und eine Reduktion des Energieverbrauchs von -2,5% pro Jahr.

Erneuerbaren-Potenziale müssen genutzt werden
Der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch ist mit 48% im Burgenland so hoch wie in Salzburg und nur in Kärnten noch höher. Der erneuerbare Anteil beim Stromverbrauch ist mit 141% mit Abstand am höchsten in ganz Österreich. Auch der Anteil von Nettostromexporten ist im Burgenland mit 37% (0,7 TWh) prozentuell am höchsten. Um die Energiewende bis 2040 aber österreichweit schaffen zu können, müssen jene erneuerbaren Potentiale die vorhanden sind, verstärkt genutzt werden. Die größten Potentiale liegen im Burgenland nach wie vor bei der Windkraft und der Photovoltaik. „Es bedarf einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine Ausweisung von Flächen für einen raschen Ausbau“, fordert Prechtl-Grundnig.

Klimabilanz der Bundesländer
Der erste Teil der Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus.
Die Analyse der Zielsetzungen und Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wird am 8. April vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und der Österreichischen Energie Agentur präsentiert.

Rückfragehinweis
Martina Prechtl-Grundnig
Geschäftsführerin EEÖ
Tel.: +43 (0)1 25 32 113 | +43 (0) 664 146 53 33
Mail: office@erneuerbare-energie.at