EEÖ stellt Erneuerbaren-Zahlen aus EAG-Bericht klar

Trügerische Darstellung – tatsächlich etwa 89 % - zugleich zahlreiche Hemmnisse und Unsicherheiten für weiteren Ausbau

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich verweist auf inkorrekte Zahlen bei der gestrigen Vorstellung des EAG-Monitoringbericht 2025. Angaben zum Anteil erneuerbarer Energie am Stromverbrauch wurden falsch dargestellt, der tatsächliche Anteil liegt bei genauer Betrachtung des Berichtes bei rund 89%.

Der Fehler resultiert aus der Einbeziehung von Pumpstrom in den Berechnungen. Pumpstrom ist Strom aus Pumpspeicherkraftwerken. Dieser ist aber ‚Egalstrom‘ und nicht automatisch erneuerbar, denn auch mit Atomstrom, Kohlestrom oder Strom aus Gaskraftwerken wird Wasser im Pumpspeicherkraftwerk hochgepumpt, gespeichert und später wieder zu Strom umgewandelt. Eine Hinzurechnung in die Erneuerbaren-Bilanz gilt deshalb als unzulässig. 

„Auch wenn Pumpstrom für das neue Energiesystem unverzichtbar und wertvoll ist, darf er nicht als erneuerbar ausgewiesen werden“, bemerkt Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich.  

Zugleich zeigt sich der EEÖ erfreut, dass der Anteil erneuerbarer Energie am Stromverbrauch auch ohne diese Verzerrung letztes Jahr wieder einen Anstieg verzeichnen konnte. Doch der Zuwachs hat im Vergleich zu den Vorjahren deutlich an Dynamik verloren. Grosso modo verzeichnet der Dachverband ernsthafte Probleme mit den Rahmenbedingungen und bei aktuellen Gesetzesvorhaben, die derzeit große Verunsicherung in die Branche bringen und die Investitionssicherheit zerstören. Der Befund von Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer, dass Österreich bei den Erneuerbaren auf Kurs sei und der Ausbau auf Hochtouren laufe, gebe laut EEÖ nicht die Realität der Praxis wieder.

„Es ist höchste Zeit, die Hemmnisse beim Ausbau der Erneuerbaren zu beseitigen und die zahllosen Verunsicherungen durch drohende Zusatzbelastungen für bestehende und zukünftige Projekte zu beenden“, fordert Prechtl- Grundnig.