Die Studie „Wärmewende 2040“ von AEE INTEC und dem Energieinstitut der Wirtschaft im Auftrag des Dachverbands Energie-Klima der WKO zeigt auf, wie zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen insbesondere im Hinblick auf die Wärmewende nicht nur einen positiven Effekt hinsichtlich der Senkung der Treibhausgasemissionen haben, sondern auch einen wesentlichen ökonomischen Mehrwert bieten.
Die Studie nimmt unter anderem Bezug auf zwei Emissionsszenarien des Umweltbundesamtes, die die (ökonomische) Wirkung von zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen laut Nationalem Energie- und Klimaplan (NEKP) analysieren. Mit dem Emissionsszenario „With additional measures“ (WAM), das auf der konsequenten Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen laut NEKP ab 2022 basiert, ergibt sich bis 2040 im Durchschnitt eine zusätzliche jährliche Wertschöpfung von etwa 6 Mrd. Euro. Im Szenario „With existing measures“ (WEM), das die bis 2022 beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt, waren Wertschöpfungseffekte vorhanden, fielen jedoch entsprechend geringer aus.
Zu den „additional measures“ zählt die Umsetzung der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED III) ebenso wie jener zur Energieeffizienz (EED III). Speziell im Gebäudebereich führt die Wirksamkeit des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes, die Fortführung der Initiative „Raus aus Öl und Gas“ für Private auf dem Niveau von 2024, die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie sowie die nationale CO2-Bepreisung inklusive Überführung in das europäische ETS-2 zu den zusätzliche Wertschöpfungseffekten. Die damit einhergehenden notwendigen technologischen und systemischen Umstellungen sowie die dazugehörigen Investitionen bieten sowohl effektiven Klimaschutz als auch Wachstumsmöglichkeiten für die heimische Wirtschaft.
Konkretes Beispiel: Die Renovierung von öffentlichen Gebäuden hat bis 2030 Mehrinvestitionen von 16,6 Milliarden Euro zur Folge. Davon entfallen 13,3 Mrd. Euro auf thermische Sanierungen und 3,3 Mrd. Euro auf Heizungstäusche.
Auch der Arbeitsmarkt profitiert von den Investitionen in Umwelttechnologien: Im Durchschnitt wäre die Beschäftigung im WAM-Szenario um 1 % höher als im WEM-Szenario. Die Treibhausgasemissionen im WAM-Szenario würden bis 2050 um 75% sinken, wohingegen sich der Rückgang beim WEM-Szenario auf nur 43% beläuft, jeweils verglichen zum Basisjahr 2005.
Die Umsetzung zusätzlicher Klimaschutzmaßnahmen laut NEKP kann wesentliche positive Effekte für die österreichische Wirtschaft generieren. Insbesondere in der Dekarbonisierung des Gebäudesektors, benötigt es dafür eine klare und verbindliche österreichische Gesamtstrategie inklusive kontinuierlicher Förderinstrumenten, die Anreize sicherstellen.
Quellen:
Umweltbundesamt 2023: Energie- und Treibhausgasszenarien 2023