ÖNIP markiert notwendige höhere Ausbauziele für erneuerbaren Strom und Gas sowie Handlungsbedarf für Bundesländer

Österreichischer Netzinfrastrukturplan ist wichtiger Wegweiser für zukünftige Infrastruktur und den Ausbau erneuerbarer Energie

Der heute präsentierte österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) ist laut Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) wichtiger Wegweiser, um die Energiewende in Sachen Strom und Gas auf den Boden zu bringen. Besonders hervorzuheben sind die höheren, bedarfsorientierten Ziele für erneuerbaren Strom sowie deutliche Empfehlungen zum Ausbaubedarf in den Bundesländern. „2030 und 2040 brauchen wir in Österreich deutlich mehr Strom aus erneuerbarer Energie und eine geeignete Infrastruktur, um erneuerbaren Strom und erneuerbares Gas dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Der österreichische Netzinfrastrukturplan liefert beim Strom und Gas das notwendige Gerüst, auch wenn die Ausbauziele teilweise nachgebessert gehören“, so Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ.

Potenzial an erneuerbarer Energie aus Österreich braucht geeignete Infrastruktur

Der ÖNIP geht von einem gesteigerten Strombedarf von 90 TWh in 2030 und 121 TWh in 2040 aus. Zuletzt lag der Stromverbrauch bei 73 TWh (2022). Laut EEÖ kann der Bedarf an erneuerbarem Strom vollständig aus heimischer Energieerzeugung abgedeckt werden, wenn die Infrastruktur darauf ausgerichtet wird. Auch bei der zukünftigen Gasversorgung aus Bio-Methan und erneuerbarem Wasserstoff braucht es einen vorausschauenden Ausbau. Dazu Prechtl-Grundnig: „Die Umstellung unserer Energieversorgung auf Erneuerbare ist ein Jahrhundert-Vorhaben. Sie darf nicht als Stückwerk gesehen werden. Der Ausbau der Netze, der Speicher und der Gasinfrastruktur müssen von Anfang an zusammen gedacht und anhand realistischer Ziele angegangen werden, deshalb braucht es den ÖNIP.“

ÖNIP als Grundlage für Energieziele der Bundesländer

Durch die Feststellung der in den Bundesländern vorhandenen Potenziale herrscht endlich mehr Klarheit über den länderspezifischen Handlungsbedarf beim Ausbau erneuerbarer Energie und der dafür erforderlichen Infrastruktur. Mit dem Ziel eines klimaneutralen Energiesystems im Jahr 2040 müssten laut EEÖ quer über alle Bundesländer die entsprechende Potentiale genutzt werden. „Der ÖNIP bietet eine gute Grundlage für die detaillierte Energieraumplanung in den Bundesländern. Wir hoffen, dass der ÖNIP damit auch in Genehmigungsverfahren beim Erneuerbaren- und Infrastruktur-Ausbau eine förderliche Rolle spielen wird“, so die Geschäftsführerin des EEÖ. Die Ausbauziele bei der Windkraft und beim Bio-Methan sieht der EEÖ verhalten, hier gäbe es definitiv mehr Potenzial.

Der österreichische Netzinfrastrukturplan gibt vor, wo Infrastruktur aus- und umgebaut werden muss, damit erneuerbarer Strom sowie erneuerbare Gase (Methan und Wasserstoff) effizient transportiert und zur Verfügung gestellt werden können.

Erneuerbare Energie Österreich begrüßt notwendige EAG-Verordnungen

Unklarheit mit Verordnungen endlich behoben – erste Ausschreibungen im Jahr 2024 können demnächst starten

Mit Verabschiedung grundlegender Verordnungen zur Umsetzung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) sind die Förderbedingungen zum Ausbau erneuerbaren Stroms für 2024 endlich klar. Nach Ablauf der gesetzlichen Fristen können somit auch die ersten Ausschreibungen des Jahres erfolgen.  „Der Ausbau erneuerbarer Energie muss kontinuierlich und zuverlässig vorangetrieben werden. Dazu braucht es klare und absehbare Rahmenbedingungen. Diese Klarheit wurde nun wieder geschaffen und gleich auch für das nächste Jahr festgelegt“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Die Verordnungen schaffen die Basis für die Beantragung von Investitionszuschüssen und Marktprämien. Sie sind der essenzielle Baustein zur Umsetzung des EAG und müssen gewährleisten, dass in Österreich bis 2030 zusätzliche 27 TWh an Strom für eine 100-prozentige Versorgung aus erneuerbarer Energie zur Verfügung stehen. Der EEÖ hebt positiv hervor, dass nun am 8. April der erste Fördercall für die Investitionsförderung starten kann. Die Marktprämie kann ab 14. Mai beantragt werden.

Die Branche hat im Zuge des Begutachtungsverfahrens noch wesentliche Anmerkungen zu den Verordnungsentwürfen eingebracht, insbesondere die Förderbedingungen für Biomasseanlagen sowie geringere Fördersätze bei Photovoltaik werden beanstandet. Hier wird der EEÖ als Branchenvertretung die Auswirkungen genau beobachten und sich um notwendige Verbesserung der Bedingungen bemühen.

Erneuerbare Energie Österreich: EGG-Entwurf des Ministerrats ist wichtiger Kompromiss

Erneuerbare Energie Österreich: EGG-Entwurf des Ministerrats ist wichtiger Kompromiss

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) begrüßt den gestern vom Ministerrat vorgestellten Entwurf zum Erneuerbare-Gase-Gesetz (EGG). Nach einem Jahr der Begutachtung und Verhandlungen hat sich die Regierung endlich auf einen Entwurf festgelegt, für den nun eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Nationalrat erforderlich ist. Das EGG legt fest, dass Gasversorger bis 2030 mindestens 7,5 TWh an erneuerbarem Gas in ihrem Gasmix zu erreichen haben. Gasversorger werden dazu auf eine jährlich ansteigende Quote zur anteilsmäßigen Einspeisung verpflichtet.

EEÖ: Neue WIFO-Studie zeigt Handlungsoptionen für Ökologisierung des Finanzausgleichs

Die österreichischen Bundesländer nützen ihre Kompetenzen für das Erreichen der Klimaziele und die Energiewende nicht ausreichend. Eine Reform des Finanzausgleichs für ein effektiveres Vorgehen der Länder könnte Abhilfe schaffen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) im Auftrag des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).